Weltraumschrott: Schon eine Schraubenmutter kann Satelliten zerstören
Schon in den 70er-Jahren warnte Nasa-Forscher Don Kessler über die Gefahren einer möglichen Kettenreaktion von Weltraummüll. Fast ein halbes Jahrhundert später kreisen tausende Tonnen Schrott um die Erde – und gefährden Satelliten und damit unseren Alltag. Kessler wird auch heute nicht müde, an Maßnahmen zu arbeiten.
Die Internationale Raumstation (ISS) wiegt rund 420 Tonnen und misst mit 110 Metern Länge soviel wie ein Fußballfeld. Aber wegen eines gerade einmal acht Zentimeter kleinen Trümmerteils im Orbit mussten sich die drei Astronauten an Bord im Juli 2015 in ihre angedockte Raumkapsel zurückziehen und die Heimreise zur Erde vorbereiten. Das Stückchen Weltraumschrott drohte der Station zu nahe zu kommen, und für ein Ausweichmanöver blieb bei einer Vorwarnung von 90 Minuten keine Zeit.
„Ich bin froh, dass es keinen Einschlag gab“, kommentierte der US-Astronaut Scott Kelly hinterher trocken im sozialen Netzwerk Twitter. Der Rückzug in die Raumkapsel war erst zum vierten Mal seit Bestehen der bemannten ISS im Jahr 2000 nötig, ausweichen musste die Station rund zwei Dutzend Mal. In Zukunft könnte das öfter auf die Besatzung zukommen.