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Als Metallica 2008 „Death Magnetic“ rausbrachten, fand ich die neuen Songs ziemlich stark, aber schon damals fiel mir auf, dass irgendwas mit der Klangqualität nicht stimmt. Heute ist das Album das Paradebeispiel der Musikliebhaber, die gegen den Loudness War der Musikindustrie ankämpfen – darunter jede Menge Mastering Engineers, die es leid sind, alles auf Anschlag pushen zu müssen.

Kurz vor Veröffentlichung ihres neuen Albums Anfang Mai schickte die englische Band“Radiohead“ die Single „Burn the Witch“ voraus – von Kritikern gelobt für ihre dichte Atmosphäre und Experimentierfreudigkeit.

Doch die technische Umsetzung des langsam anschwellenden Songs erntete Kritik: Eine vertane Chance nennt sie der erfahrene Mastering-Ingenieur Ian Shepherd. „Was wir bekommen, ist ein Song, der zurückhaltend und eingeschränkt ist.“

Von Anfang an, so Profi Shepherd, sei der Song sehr laut produziert – dabei könnte der ansteigende Effekt viel eindrucksvoller rüberkommen, wenn auch die Lautstärke langsam zunehmen würde.

Der ganze Artikel bei der Huffington Post… 

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Schon in den 70er-Jahren warnte Nasa-Forscher Don Kessler über die Gefahren einer möglichen Kettenreaktion von Weltraummüll. Fast ein halbes Jahrhundert später kreisen tausende Tonnen Schrott um die Erde – und gefährden Satelliten und damit unseren Alltag. Kessler wird auch heute nicht müde, an Maßnahmen zu arbeiten.

Die Internationale Raumstation (ISS) wiegt rund 420 Tonnen und misst mit 110 Metern Länge soviel wie ein Fußballfeld. Aber wegen eines gerade einmal acht Zentimeter kleinen Trümmerteils im Orbit mussten sich die drei Astronauten an Bord im Juli 2015 in ihre angedockte Raumkapsel zurückziehen und die Heimreise zur Erde vorbereiten. Das Stückchen Weltraumschrott drohte der Station zu nahe zu kommen, und für ein Ausweichmanöver blieb bei einer Vorwarnung von 90 Minuten keine Zeit.

„Ich bin froh, dass es keinen Einschlag gab“, kommentierte der US-Astronaut Scott Kelly hinterher trocken im sozialen Netzwerk Twitter. Der Rückzug in die Raumkapsel war erst zum vierten Mal seit Bestehen der bemannten ISS im Jahr 2000 nötig, ausweichen musste die Station rund zwei Dutzend Mal. In Zukunft könnte das öfter auf die Besatzung zukommen.

Der ganze Artikel bei focus.de… 

Fußballer leben eigentlich vom Fußballspielen. Aber auf Twitter, Instagram und Facebook können sie nicht nur mit Marketing Geld verdienen – sondern sich auch für die Clubs interessanter machen.

Mit 30 Millionen Fans ist Mesut Özil der Facebook – König unter den deutschen Fußballern. Mit 50 Millionen Euro ist er auch der König der Ablösesummen. Gibt es da einen Zusammenhang neben der sportlichen Leistung? „Özil hat seinen Marktwert unter anderem dadurch gesteigert, dass er Millionen Facebook-Fans hat. Das ist heutzutage eine wichtige Währung“, sagt André Bühler, Direktor des Deutschen Instituts für Sportmarketing.

Längst sind die Social-Media-Auftritte von Topsportlern kein reiner Einblick mehr ins Privatleben von Menschen, die früher unnahbar schienen. Sie sind streng durchkalkuliert – und wichtig für Konto und Karriere. „Die ganz großen Vereine schauen auf der Suche nach Spielern auch nach dem Marketingpotenzial“, sagt Bühler. Vereinfacht gesagt: Vereine verkaufen mehr Trikots und Tickets, wenn sie prominente Spieler verpflichten. Die sportliche Leistung bleibt natürlich der wichtigste Faktor.

Der ganze Artikel bei der Mittelbayerischen Zeitung…

Weil man über ihn lachte, wurde er bekannt. Jahre später füllt der österreichische Rapper Money Boy auf seiner Tournee die Hallen – aber im Mittelpunkt will er nicht mehr stehen.

Die Lautsprecher drücken den Bass in die dicht gedrängte Menge, Zigaretten und Joints trüben die Luft. Auf der schmalen Bühne im Berliner Club Bi Nuu hüpft ein knappes Dutzend Halbstarker herum, mit Sonnenbrillen, Anglerhüten, Mikrofonen in der Hand. Zwischen ihnen schwirren minderjährige Mädchen umher, schüchtern tanzen sie miteinander. Nur einer schafft es, sich hinter allen zu verstecken: Ein mehr als zwei Meter großer Mann, doppelt so alt wie die anderen, und der Grund, warum sie alle sich auf die Bühne gequetscht haben. Der Mann nennt sich Money Boy. Der Rapper aus Wien war einst verlacht, ein Song auf Youtube machte ihn bekannt. Das hat er ausgenutzt, jahrelang hart für seinen Erfolg gearbeitet – doch seinen Ruhm fordert er nun nicht ein.

Mit Baseball-Cap, weißem T-Shirt und einer dicken Kette aus vermeintlichem Gold trottet der Star des Abends über die Bühne. Sein Blick schweift unstet umher. Seine Stimme wird vom Band und seinen Mitstreitern gedoppelt. Manchmal verstolpert er Silben, dann hört man das. Ansagen gibt es keine. Zwischen den Songs stößt Sebastian Meisinger, wie Money Boy eigentlich heißt, lediglich Halbsätze aus. „Berlin“, „Turn up“, „Let’s get it!“. Dann überlässt er wieder einem seiner Zöglinge den Mittelpunkt. Warum für einen ehemaligen Internet-Witz an einem Mittwochabend 20 Euro ausgeben und eine Stunde in der Schlange stehen?

Money Boy

Money Boy bei einem Auftritt in Freiburg 2015. Foto: Robin Krahl / CC-BY-SA 4.0

„Es ist ein krasser Sound zum Upturnen“, sagt Frane. Er wartet mit seinen Jungs auf den Einlass, allesamt sind sie in der zwölften Klasse. Rasieren muss sich keiner von ihnen. Sie ziehen an ihren Zigaretten und trinken polnisches Bier. Frane trägt einen Anglerhut, aber Bucket Hat klingt cooler. Darauf abgebildet ist die Medusa, das Markenzeichen von Versace. Musik aus Handy-Lautsprechern und Vogelrufe schallen aus der Schlange. „Money Boy ist fly“, sagt Philipp, dessen Bucket Hat in psychedelischem Grün gehalten ist. „Ich feiere seinen Twitter-Account“, sagt Daniel. Sein Bucket Hat hat ein Melonen-Muster. „Ja, er ist der einzige, der sich traut, Witze über Germanwings zu machen. Sheesh“, sagt Laszlo, Bucket Hat mit „Brooklyn“-Schriftzug.

„hab erst jetzt von dem nicen German Wings absturz geheared. wollt ihr nice jokes? oder ist es too sad :( “. So hatte Money Boy eine Reihe von derben Witzen auf Twitter angekündigt, im Stile seiner Possen über den verletzten Michael Schumacher und den toten Paul Walker. „real talk ich könnte nie bei 1 flugzeug absturz sterben. ich bin so 1 art mr. unbreakable. ich würde mich beim aufprall geschickt abrollen“, „Der Pilot hätte das Flugzeug noch retten können. Aber 1 Passagier hatte vergessen seinen Sitz in aufrechte Position zu bringen“, und so weiter, und so fort. Der Aufschrei in den Social Media war vorprogrammiert und eingeplant. Davon lebt Money Boy.

Meisinger, Magister Artium in Publizistik, weiß, wie wichtig Aufmerksamkeit ist. 2011 schlug sein Video zu „Dreh den Swag auf“ ein, es folgten Millionen von Klicks, die „Swag“ zum Jugendwort des Jahres machten, Werbeverträge und Fernseh-Auftritte. Dass die Zuschauer über den laienhaft produzierten Song mit den zusammenhanglosen Lyrics lachten, konnte Money Boy nicht verborgen bleiben. Nur eins war wichtig – Aufmerksamkeit. Dafür sorgten kostenlose Tapes, semi-professionelle Videoclips, zusammenfantasierte „Hood-Reports“ über den vermeintlich ghettogleichen 21. Wiener Bezirk, und vor allem: unermüdliches Posten auf Facebook und Twitter. Mehr und mehr entwickelte sich eine Geheimsprache zwischen ihm und seinen Fans. Verstümmelte Rechtschreibung, ein wilder Mischmasch aus Englisch und Deutsch, Insider-Witze aus obskuren Online-Videos. Doch an eine ausgeklügelte Satire glaubt schon lange niemand mehr.

Viele sahen sich „Dreh den Swag auf“ für einen kurzen Lacher an, doch manche blieben hängen. Zusammengeschlossen haben sich Money Boys Hardcore-Fans in einer geheimen Facebook-Gruppe, dem „Swag Mob“, Ursuppe für die Nachwuchsrapper, die der 34-Jährige um sich gesammelt hat. Rappen kann der eine besser, der andere schlechter, aber darum geht es nicht. Sie bilden die Glo Up Dinero Gang, kurz GUDG, und jeder macht seine eigenen Songs, Videos, Tapes und Social-Media-Kampagnen. Je mehr Output, desto mehr Aufmerksamkeit, die auch auf das Oberhaupt der Clique zurückfällt.

Nun ist die GUDG „Auf die harte Tour“ gegangen, zwölf Auftritte in ganz Deutschland. „Lubitz, Lubitz“, skandieren sie in Berlin. Die Germanwings-Witze haben Eindruck hinterlassen. Mit glasigen Augen stolpern Teenager durch die Menge. Danach der Ruf nach „Hustensaft, Hustensaft“. Die Fans fordern die Lokalhelden ein: Die Berliner Rapper Hustensaft Jüngling und Medikamenten Manfred. Wären sie Besucher, müssten sie um Mitternacht nach Hause. „Wo sind die Bitches?“, will Hustensaft Jüngling wissen. Vereinzeltes Kreischen antwortet. Frauen gibt es kaum im Club.

Wer Money Boy und die GUDG nicht minutiös verfolgt, versteht bald gar nichts mehr. Die neuesten Begriffe, der neueste Sound, die neuesten Witze. „An meiner Schule feiert die jeder, aber die meisten so ironisch“, sagt Felix, 16, Zahnspange, Zigarette, Bandana am Gürtel. „Die finden die lächerlich. Ich kann das schon verstehen, no front.“ Er zuckt mit den Achseln. Die Welt der GUDG dreht sich um Louis Vuitton, Bugatti, Codein, Heroin, Bitches und Handfeuerwaffen. Dass das lyrische Ich nicht immer zur Realität passt, ist nicht so wichtig. Es geht um Unterhaltung, ein Feeling, einen gigantischen Insider-Witz. Als „Dreh den Swag auf“ herauskam, war Felix elf. „Ich hab schon damals dazu upgeturnt.“

Money Boys Ruf hat Hunderte in den Club gezogen, doch er selbst macht sich rar. Erst tritt eine Handvoll seiner Zöglinge auf, Spinning 9, 20G, MC Smook, Young Hoodhustla. Dann Pause. Erst im zweiten Teil kommt der Boy auf die Bühne, Jubel brandet auf. Während seine Jungs die Menge anheizen, Applaus einfordern, Ansagen machen, dreht er sich um und trinkt aus einer Flasche. Einen Song nach dem anderen ballert die Gang, doch die Hits sind kaum darunter. Über „Dreh den Swag auf“ ist Money Boy lange hinweg, trotz fast 23 Millionen Klicks auf Youtube. Einziges Zugeständnis an die weniger Eingeweihten: „Choices“, Platz zwei seiner Klickliste, knapp fünf Millionen Mal aufgerufen. Drei Minuten lang ein Frage-Antwort-Spiel: „Bist du ein Veganer? Nope / Bist du fly wie Adler? Japp“, „Magst du Hitler? Nope / Magst du Pizza? Japp“.

Piotr ist enttäuscht. Er war aus Neugier gekommen, weil er immer wieder online über Money Boy gestolpert war. Sein Nasenpiercing glitzert über dem Schnurrbart, seine Wollmütze und sein überlanger Pulli treiben ihm den Schweiß auf die Stirn. Mit 28 drückt er den Altersschnitt in die Höhe. Einen Zugang hat er nicht gefunden. „Total schlecht, da passt ja nichts zueinander“, sagt er. Doch vor der Bühne tanzen die Kids. Wer sich versehentlich anrempelt, sagt „no homo“ statt „sorry“. „Es ist wie damals bei Aggro Berlin“, sagt Johannes, 27. Er trägt einen Pullover vom Label des Rappers Haftbefehl, seine Haare sind hoch am Kopf zusammengebunden. „Damals hat auch niemand gerafft, was die machen, aber die haben drauf geschissen.“ Wer sich Money Boy anhört, will keinen perfekt produzierten, radiotauglichen Rap-Pop. Doch obwohl die Songs oft überhastet aufgenommen sind, unterhalten sie: Oft die neuesten Sounds aus der lebendigen US-amerikanischen Szene, manchmal der Auftakt zu einem neuen Running Gag. Die Musik ist nur ein Medium für die Figur Money Boy, wenn auch das wichtigste.

Money Boys erste Auftritte waren noch Belustigung für die Besucher von Großraum-Discos, doch nach und nach lohnten sich eigene Shows. In der Publizistik arbeitet er schon lange nicht mehr, doch irgendwas mit Medien macht Meisinger immer noch. Seine Auftritte im Mainstream, bei Pro7 oder MTV, nutzt er gnadenlos, um seine eigene Zielgruppe anzusprechen: die gleiche Sprache für seine eingeschworene Fangemeinde, kein Zugeständnis an die, die zufällig einschalten. Doch im deutschen HipHop hat er sich etabliert. Er spielt mit seiner Gang auf dem wichtigsten Festival der Szene, dem Splash, hat einen Song mit Fler und taucht auf dem neuesten Album von Bushido und Shindy auf. 170.000 haben seinen Youtube-Kanal abonniert, die fast 90 Millionen Views bedeuten bares Geld. Online konnte man T-Shirts kaufen, die Mona Lisa mit Money Boys grobschlächtigem Gesicht, oder selbstbemalte Styroporbecher, vorgeblich zum Genuss von Sprite mit codeinhaltigem Hustensaft. Doch wenn er seinen Erfolg genießt, dann im Stillen. Feiern lässt er sich in Berlin nicht.

„Ich komme in den Club mit der Bottle in der Hand und mach sie drunk, drunk“, rappen Medikamenten Manfred und Hustensaft Jüngling, während ihre Altersgenossinnen mit großen Augen zuschauen. Dennoch traut sich keiner so recht aneinander. Es ist wie bei einer Mittelstufenparty, nur ohne Aufsicht. Eine einzige eifrige Bewunderin verfolgt Money Boy über die Bühne, doch immer wieder schüttelt er sie ab. Er ist fast 20 Jahre älter als manche um ihn herum.

„Ich kann nicht losen, denn ich kam mit nothing“, wiederholt Money Boy immer wieder in seinem letzten Song. Das stimmt.  Doch jetzt, wo er etwas haben könnte, holt er es sich nicht. Selfie-Sessions und Gespräche mit Fans wie bei früheren Auftritten gibt es nicht. Während die Fans jubeln, zündet er sich eine Zigarette an oder spricht mit seinem DJ. Auf seinem Twitter-Profil nennt er sich nur noch „CEO of #GUDG“. Mit dem letzten Ton stürmt er als erster von der Bühne und verschwindet backstage.

 

 

Immer wieder taucht das Schlagwort „Shareconomy“ auf – und vielleicht lässt es sich auch auf das Urheberrecht anwenden. Denn obwohl die Fan Fiction rein rechtlich nicht ganz astrein ist, wehren sich nur wenige Autoren dagegen – denn sie sorgt für besondere Bindung an das Originalmaterial.

Was wäre, wenn Harry Potter plötzlich in einem Raumschiff aus «Star Wars» sitzen würde? Wenn der Hobbit Frodo aus «Herr der Ringe» der dunklen Verlockung des Ringes nicht widerstehen könnte? Und vor allem: Wenn sich Bella aus der «Twilight»-Reihe nicht für den Vampir, sondern für den Werwolf entscheiden würde? Ob aus Unzufriedenheit mit der Vorlage oder einfachem Spieltrieb, Tausende von Fans schreiben ihre Lieblingsgeschichten weiter oder neu. Rechtlich ist die sogenannte Fan-Fiction eine Grauzone – aber die Autoren können sich trotzdem darüber freuen.

Der ganze Artikel beim Trierischen Volksfreund…

Prinoth gegen Pistenbully: Wer den perfekten Schnee will, braucht ihre Pistenraupen. Doch müssen die Geräte mehr können als nur präparieren – denn Schnee ist ein teures Gut.

Wer als Skifahrer etwas auf sich hält, quält sich schon frühmorgens aus dem Bett, um als Erster auf der Piste zu sein. Dann ist der Schnee perfekt präpariert. Bis in die Nacht hinein sorgen dafür die mächtigen Pistenraupen – und die sind entweder rot oder silber. Zwei Unternehmen haben fast den kompletten Weltmarkt unter sich aufgeteilt: Kässbohrer Geländefahrzeug aus Oberschwaben mit seinen Pistenbullys und Prinoth aus Südtirol mit seinen Leitwölfen und Bisons. Doch in der schneeweißen Welt der Pistenraupen gibt es hässliche Flecken: Neue Märkte tun sich kaum auf – und mit der globalen Erwärmung droht Schneemangel.

Der ganze Artikel beim Handelsblatt… 

Sport habe ich auch gemacht: Beim wichtigsten Golf-Teamturnier der Damen in St. Leon-Rot sah es lange nach einem Sieg der Europäerinnen aus, bis die USA eine mächtige Aufholjagd starteten.

Schon vor dem ersten Schlag verbeugte sich Sandra Gal vor der vollgepackten Zuschauertribüne. Mit Humba-Tätärä und La Ola begrüßten die Fans Deutschlands beste Golferin lautstark, als sie das letzte Einzelmatch des Solheim Cups einläutete. Mit einem starken Start hatte die Düsseldorferin zwei Punkte beigetragen. Doch nach einer grandiosen Aufholjagd holte das Team USA den großen europäischen Vorsprung am Schlusstag noch ein – und machte beim Kontinentalvergleich kräftig Werbungfür den Golfsport.

Der ganze Artikel bei Focus Online…

Oft sind die Vereine das Herz eines Orts. Wie also soll Integration ohne sie funktionieren? Ein Fußballverein in Nürtingen rekrutiert neue Spieler aus der Flüchtlingsunterkunft – und gibt ihnen so einen Platz in der Gemeinschaft.

Anerkennendes Raunen, Händeklatschen, Schläge auf die Schulter: Mohamad Saleh hat mit einem wunderbaren Seitfallzieher das Tor getroffen. „Sehr nett, alle Leute sind sehr nett“, sagt der 28-Jährige. Das Trainingsspiel im grellen Schein des Flutlichts geht weiter. Vor einem Jahr war Saleh aus Syrien nach Deutschland geflohen. Seitdem spielt er beim TB Neckarhausen Fußball, zusammen mit vielen anderen Flüchtlingen aus dem Ort. Das schafft die Neuankömmlinge aus der Isolation heraus – und gibt ihnen ein Gesicht im Ort.

Der ganze Artikel bei der Südwest Presse…

Der Syrer Khaled Shamsi ist Chirurg und Flüchtling – in der damaligen Notunterkunft der Stuttgarter Messe behandelte er andere Flüchtlinge. Sein Vorteil: Ein halbes Dutzend Sprachen, mit denen er zurechtkommt. Im Herbst hatte ich ihn bei der Arbeit begleitet.

Scheu schaut der kleine kranke Junge aus den Armen seines Vaters hervor. In der Nacht und am Morgen sei seine Stirn heiß gewesen, berichtet der Syrer. Der Arzt hört mit ernster Miene zu und nickt. Sie stehen in einem hohen, weißen Zelt. Plastikplanen hängen von der Decke und trennen drei Behandlungsliegen voneinander ab. Die Männer unterhalten sich auf Arabisch. Doch das Zelt steht in Deutschland – in der Halle 9 der Stuttgarter Messe, einer Notunterkunft für rund 1000 Flüchtlinge. Khaled Shamsi ist Arzt, der selbst vor der Gewalt nach Deutschland geflohen war. Vor zwei Jahren kam der syrische Kurde. Jetzt behandelt er ehrenamtlich andere Flüchtlinge.

Der ganze Artikel bei der Südwest Presse… 

Während meiner Vertretung im Ulmer Büro habe ich eine Familie in Biberach besucht, die einen jungen Flüchtling aus Afghanistan bei sich aufgenommen hat. Das soll die überforderten Kommunen entlasten, doch eine Patentlösung ist es nicht.

„Lernen, lernen, lernen“, will Farschid in Deutschland. Er ist einer von inzwischen gut 60.000 unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen in der Bundesrepublik. Eine Schule hatte er kaum besucht, seine Eltern sind nach seinen Angaben tot. Doch nun geht er zum Unterricht – und auch eine neue Familie hat er gefunden. Mit der steigenden Zahl der Flüchtlinge bemühen sich die Kommunen verstärkt um Pflegefamilien für die Minderjährigen. Das kann Halt geben, fordert aber alle Seiten.

Der ganze Artikel bei t-online.de…