Knirschende Zähne im Verkehr: Was deutsche Autofahrer aufregt
„Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht“, so verlangt es das Gesetz. Aber egal, wer die Schuld trägt, die Wut fährt bei vielen mit. Woran das liegt – und was der größte Aufreger im Verkehr ist – habe ich für dpa aufgeschrieben.
Wer im Internet nach dem Schlagwort „road rage“ (Straßenzorn) sucht, findet Videos aus aller Welt, oft aufgenommen mit Kameras auf dem Armaturenbrett: Prügeleien auf offener Straße, Attacken mit Äxten oder Schaufeln, aus Autofenstern gereckte Schusswaffen. Die Gründe: oft nur Kleinigkeiten. Abbiegen ohne Blinken, abruptes Bremsen und Gedrängel auf der Autobahn sorgen zwar nur bei Wenigen für echte Ausraster – aber Ärger im Straßenverkehr kennen die meisten.
„Das Ziel ist immer, möglichst schnell von A nach B zu kommen. Alles, was mich dabei aufhält, ist ein Ärgernis“, sagt Verkehrspsychologe Wolfgang Fastenmeier. Besonders andere Fahrer könnten dabei als Kontrahenten gesehen werden – auf die sich die Wut entlädt. Tatsächlich regt sich knapp die Hälfte (47 Prozent) der Autofahrer am meisten über andere Autofahrer auf, wie aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov hervorgeht.